Die Dramatik, die in den beiden Sätzen steckt, kam auf jeden Fall sehr plastisch zum Tragen, weil trotz aller Rücksichtnahmen die Stimmen sehr individuell und erzählend gestaltet waren, weil die die Spannung vermittelten, die in den Situationen der beiden Werke steckt. Da klangen scharf angeblasene Akkorde wirklich gefährlich, da strahlten lyrische Momente große Ruhe aus. Das war im Rahmen des außergewöhnlich breiten dynamischen Spektrums außerordentlich gut durchdacht und musiziert.

… Nein, diese Sinfonie in diese Fassung und mit diesem ausmusizierten Schwung (ein Kompliment an die Pauke!) machte bei aller Ernsthaftigkeit einfach großen Spaß. Man ging vergnügt nach Hause und hatte seine Ohrwürmer wieder.

Thomas Ahnert, Main-Post, Maurice Steger dirigiert Beethoven, Staatsbad Philharmonie Kissingen, November 2020

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